Warum Diversität für den Unternehmenserfolg entscheidend sein kann

Warum Diversität für den Unternehmenserfolg entscheidend sein kann

Diversität ist heute zum Glück kaum mehr aus dem beruflichen Umfeld wegzudenken. Unabhängig von universell erstrebenswerten Idealen wie der Chancengleichheit für alle Menschen, bietet eine funktionierende Diversitätskultur nicht nur Mitarbeitenden, sondern auch Unternehmen einigen Mehrwert.

1 Was bedeutet Diversität im Unternehmenskontext?
2 Diversität und Inklusion
3 Diversität und Inklusion in Unternehmen
4 Vorteile von und in Teams mit hohem Diversitätsniveau
5 Wie gelingt eine gelebte Diversitäts- und Inklusionskultur?
6 Wie holen Sie wirklich jede:n Beschäftigte:n mit an Bord?

Was bedeutet Diversität im Unternehmenskontext?

Grundsätzlich kann Diversität als Vielfalt verstanden werden. Sind in einem Unternehmen viele Menschen beschäftigt, die sich hinsichtlich bestimmter Kriterien signifikant voneinander unterscheiden, kann von einem höheren Diversitätsniveau ausgegangen werden, als bei einem Unternehmen, in welchem sich die Kriterien unter den Mitarbeitenden stärker gleichen. Hauptmerkmale sind hierbei Alter, Geschlecht, Herkunft oder Ethnie, Religion, sexuelle Orientierung, geistige und physische Fähigkeiten sowie sozialer Status.

Diversität und Inklusion

Eine häufig mit gemeinte, aber nicht immer korrekt verstandene Komponente des Diversitätsdiskurses ist die Inklusion. Denken Sie bei dem Begriff primär an das Merkmal der geistig-körperlichen Fähigkeit, entspricht dies einer häufig (unbeabsichtigt) stattfindenden Kategorisierung. Nach dieser kann sich Diversität beispielsweise auf verschiedene Kulturen beziehen, während Inklusion für barrierefreie Zugänge im öffentlichen Raum steht. Nicht falsch – aber unvollständig.
Vielmehr bildet Diversität das Gerüst (“Was”), während Inklusion die tatsächliche Umsetzung (“Wie”) dessen darstellt. Oftmals wird die Semantik beider Begrifflichkeiten unter der Bezeichnung Diversität geführt.

Diversität und Inklusion in Unternehmen

Lassen Sie uns gemeinsam ein kleines Gedankenexperiment wagen.

  • Szenario 1:

Stellen Sie sich ein Team von zehn Personen vor, in dem acht Beschäftigte ein ähnliches Merkmalsprofil aufweisen, wie etwa: 40 bis 55 Jahre alt, männlich, europäische Herkunft, mit ähnlichem Bildungshintergrund und rund 20 Jahren Berufserfahrung. Eine Person lenkt die Zusammenarbeit, gibt den Rahmen vor, ist Impulsgeber.

  • Szenario 2:

Dem gegenübergestellt ist ein Team von zehn Personen, in dem ein Großteil der Mitarbeitenden deutliche Unterschiede hinsichtlich verschiedener Merkmale aufzeigt. Es kommen jüngere und ältere Menschen verschiedenen Geschlechts, Berufserfahrene und Neueinsteiger:innen mit abweichenden Schwerpunkten aus dem Studium oder der Ausbildung, mit vielschichtigen Motivationen und Lebenswelten zusammen. Die gemeinsame Vision steht im Zentrum, alle haben genügend Raum, eigene Erfahrungen und neue Ideen einzubringen.

Was denken Sie, welches Team mehr Kreativität und Produktivität – und damit vermeintlich größeres Potenzial – mit sich bringt?

Vorteile von und in Teams mit hohem Diversitätsniveau

Fragen Sie sich, weshalb es Sinn macht, in Ihrem Unternehmen oder im Team auf Diversität zu achten? Unabhängig von äußeren Faktoren, wie das allgemeine Wünschenswertsein von bestimmten Gegebenheiten oder die Erfüllung verschiedener gesellschaftlicher Normen, spielt Diversität ganz besonders im Unternehmensinneren eine extrem große Rolle – und kann definitiv entscheidend sein für den Erfolg eines Unternehmens und sogar Fluktuation minimieren.

Ein Arbeitsumfeld, in dem alle Beschäftigten gleichermaßen offen und wertschätzend ihre Arbeit einbringen (können), trägt zu mehr Zufriedenheit, Employee Wellbeing und einer gesteigerten Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden bei. Ist das Motivationslevel im Team insgesamt sehr hoch, steht dies in aller Regel in einem sich gegenseitig positiv beeinflussenden Verhältnis zu erfolgsrelevanten Faktoren wie Kreativität, gelebter Hands-on-Mentalität und Begeisterung für die tägliche Arbeit.

Es ist damit ganz wesentlich für die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen – und damit nicht zuletzt für dessen Performance. Stimmt das Innere, wirkt sich dies selbstverständlich auf die gesamte Employer Reputation des Unternehmens aus. Nicht (mehr) vorrangig Produkte und Dienstleistungen sind ausschlaggebend bei der Personalgewinnung und für eine langfristige Zusammenarbeit: Menschen achten zunehmend darauf, wie das Unternehmen mit seinen Beschäftigten umgeht. Was nicht nur im Rahmen des Recruitings von Bedeutung ist, sondern sich direkt auf die Leistungskennzahlen des Unternehmens niederschlägt.

Wie gelingt eine gelebte Diversitäts- und Inklusionskultur?

Während Diversität durch das mögliche Festsetzen unterschiedlicher Quoten mit einer entsprechenden Berücksichtigung bei Einstellprozessen steuerbar – und langfristig messbar – ist, gestaltet sich die Frage nach gelingender Inklusion etwas komplexer.

Grundsätzlich sollten zu Beginn des Prozesses die gegebenen Rahmenbedingungen bedacht werden, da sich hier individuell geeignete Maßnahmen ableiten lassen – etwa, ob die Sensibilisierung für dieses wichtige Thema anhand eines Teamgesprächs oder im Rahmen von Workshops und Trainings stattfindet.

Auch sollte, insbesondere wenn die Unternehmensgröße dies zulässt (oder eventuell sogar bedingt), über eine Anlaufstelle für Fragen und persönliche Anliegen der Beschäftigten nachgedacht werden. Berichten Kolleg:innen von Situationen, in denen sie selbst oder andere Beschäftigte Diskriminierung erfahren haben, muss dies in jedem Fall ernstgenommen und geklärt werden.

Eine offene und gleichzeitig vertrauensvolle Kommunikationskultur ist hier unabdingbar, da gerade bei diesen sensiblen Themen die Privatsphäre der Menschen in den Fokus rückt.
Geschieht Diskriminierung im Recruiting, innerhalb eines Teams oder im Unternehmen, darf dies nicht zum persönlichen Problem der diskriminierten Person werden, sondern betrifft alle – im Team, im Unternehmen, zu Hause bei der Familie.

Wie holen Sie wirklich jede:n Beschäftigte:n mit an Bord?

Elementar ist die entsprechende Einstellung. Stimmt diese und ist allen Menschen im Team daran gelegen, in einem Arbeitsumfeld zu interagieren, in dem sich alle gleichermaßen einbringen und wohlfühlen können, ist dies bereits ein erster wichtiger Schritt.

Eine Herausforderung beim Thema Inklusion ist ganz gewiss die Problematik der tatsächlichen Messbarkeit: So kann die Empfindung unter den Kolleg:innen hinsichtlich des vorherrschenden Inklusionsniveaus völlig verschieden sein, was auf der jeweiligen subjektiven Wahrnehmung beruht.

Eine Evaluation im Rahmen von Team-Workshops oder auch in kurzen Einzel- oder Kleingruppengesprächen kann hierbei helfen. Möglicherweise kann die Bildung eines Teams aus diversen Multiplikatoren explizit für diesen Themenbereich angestoßen werden, was für neue, spannende Tätigkeiten und eventuell sogar für zusätzliche Stellen sorgen kann.
Kommuniziert das Unternehmen Diversität und Inklusion als elementare Bestandteile für den gemeinsamen Erfolg, wird Beschäftigten ein entsprechendes Leitbild an die Hand gegeben, welches Orientierung schafft und Sicherheit gibt.


15. Juni 2022 15.06.22
Neue Blogbeiträge bequem per E-Mail lesen:
×