Job-Ghosting: Warum Bewerbende untertauchen und was Arbeitgeber dagegen tun können

Job-Ghosting: Warum Bewerbende untertauchen und was Arbeitgeber dagegen tun können

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Bewerber:innen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt sind? Dieses Phänomen, das als “Job-Ghosting” bezeichnet wird, ist leider immer häufiger zu beobachten. Doch was steckt dahinter und wie können Sie als Unternehmen dagegen vorgehen?

Was ist Job-Ghosting?

Job-Ghosting beschreibt das Verhalten von Bewerber:innen, die sich nach einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder einer Zusage einfach nicht mehr melden. Sie tauchen unter, ohne sich zu verabschieden oder eine Erklärung zu liefern. Dies kann für Unternehmen sehr frustrierend und kostspielig sein, da sie Zeit und Ressourcen in die Bewerber:innen investiert haben.

4 Mögliche Gründe für Job-Ghosting

Es gibt viele Gründe, warum Bewerbende sich nach einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder einer Zusage nicht mehr melden.

1. Anderes Angebot angenommen

Einer der häufigsten Gründe ist, dass sie ein besseres Jobangebot von einem anderen Unternehmen erhalten haben und sich deshalb für dieses entscheiden. In manchen Fällen entscheiden sich die Bewerbenden auch aus anderen Gründen um, beispielsweise weil sie sich für eine andere Branche oder einen anderen Karriereweg interessieren.

2. Private Gründe

Private Gründe können ebenfalls dazu führen, dass Bewerbende den Kontakt abbrechen. Zum Beispiel kann es sein, dass sie sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden und sich deshalb nicht in der Lage fühlen, sich auf eine neue Stelle zu konzentrieren.

3. Angst vor Ablehnung

In manchen Fällen haben Bewerber:innen auch Angst, negative Rückmeldungen zu erhalten, und melden sich deshalb nicht mehr. Sie fühlen sich unsicher und haben Angst, dass sie für den Job nicht gut genug sind.

4. Mangelndes Interesse am Unternehmen

Ein weiterer Grund kann sein, dass sie sich von dem Unternehmen oder der Stelle doch nicht so angesprochen fühlen, wie zuerst gedacht. Das kann verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise mangelnde Transparenz über die Arbeitsbedingungen, eine unklare Aufgabenbeschreibung oder ein ungünstiger Standort.

6 Maßnahmen zur Vermeidung von Job-Ghosting

Um Job-Ghosting zu vermeiden, gibt es einige Maßnahmen, die Sie als Arbeitgeber ergreifen können.

1. Transparenter Bewerbungsprozess

Zunächst ist es wichtig, dass sie Bewerber:innen transparent über den Bewerbungsprozess informieren und klar kommunizieren, wie lange es dauern wird, bis eine Entscheidung getroffen wird. So haben Bewerber:innen die Möglichkeit, sich auf andere Optionen vorzubereiten, wenn sie nicht ausgewählt werden.

2. Beschleunigter Bewerbungsprozess

Ebenfalls können Sie auch darüber nachdenken, den Bewerbungsprozess zu beschleunigen, indem sie zum Beispiel mehrere Vorstellungsgespräche an einem Tag durchführen oder schnell nach dem Vorstellungsgespräch eine Entscheidung treffen. Auf diese Weise können Bewerber:innen schneller Klarheit darüber erhalten, ob sie für den Job in Frage kommen oder nicht.

3. Status-Updates für Bewerbende

Eine weitere Möglichkeit ist, Bewerber:innen regelmäßig über den Stand ihrer Bewerbung auf dem Laufenden zu halten. Dies kann per E-Mail oder telefonisch geschehen. Auf diese Weise fühlen sich Bewerbende ernst genommen und sind eher bereit, sich bei Rückfragen oder Absagen zu melden.

4. Vereinfachter Bewerbungsprozess

Ein weiterer Ansatz kann darin bestehen, den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise das Bereitstellen von Online-Formularen und das Ermöglichen von Video-Interviews, um den Bewerbungsprozess für Bewerber:innen bequemer und zeitsparender zu gestalten.

5. Informationsmanagement

Geben Sie konkrete Informationen über den Arbeitsplatz, die Unternehmenskultur und die Aufstiegsmöglichkeiten. Auf diese Weise können Bewerbende besser einschätzen, ob der Job wirklich zu ihnen passt und sie sich vorstellen können, längerfristig in dem Unternehmen zu arbeiten.

6. Employer Branding

Abschließend lohnt es sich auch, in das Employer Branding zu investieren. Durch eine attraktive Arbeitgeber-Marke, die die Wünsche und Bedürfnisse von Mitarbeitenden berücksichtigt, können Unternehmen Mitarbeitende langfristig an sich binden und somit Job-Ghosting vermeiden. Dazu gehört beispielsweise die Schaffung von attraktiven Arbeitsbedingungen und die Förderung von Weiterbildungsmöglichkeiten.

Job-Ghosting verhindern

Insgesamt gibt es also viele Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um Job-Ghosting zu vermeiden. Sie können sich dagegen wappnen, indem sie ihre Recruiting-Strategien anpassen und mit Bewerbenden offen und transparent kommunizieren. Es lohnt sich auch, den Bewerbungsprozess für Bewerbende so angenehm wie möglich zu gestalten. Auf diese Weise können Arbeitgeber langfristig erfolgreich sein und Mitarbeitende an sich binden.


04. Januar 2023 04.01.23
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