Z wie Zeiterfassung
Z wie Zeiterfassung

Z wie Zeiterfassung

Durch die Zeiterfassung sollen Mitarbeitende mit ihren Rechten geschützt werden. Doch was verbirgt sich dahinter, ist sie Pflicht, was wird alles erfasst und was sind die Vor- und Nachteile der Arbeitszeiterfassung?

Was ist eine Zeiterfassung?
Was wird bei der Zeiterfassung alles erfasst?
Welche Vor- und Nachteile hat die Zeiterfassung?
Nachteile von Zeiterfassung
Ist Zeiterfassung für Unternehmen Pflicht?

Was ist eine Zeiterfassung?

Die Arbeitszeiterfassung dient dazu, die geleisteten Arbeitszeiten zu erfassen und zudem soll sie die Rechte der Arbeitnehmende schützen. Dies bezieht sich auf die physische und psychische Gesundheit. Hierbei geht es beispielsweise darum, dass die rechtmäßigen Pausen, Ruhezeiten und Höchstarbeitszeiten eingehalten und übermäßige Überstunden vermieden werden. Das Verhältnis zwischen der Arbeit und Freizeit soll ausgewogen sein. Daneben können Arbeitgeber auf diese Weise ihre Beschäftigten kontrollieren. Das Prinzip ist nicht neu und von der früheren mechanischen Stechuhr bekannt.

Für die Zeiterfassung gibt es verschiedene analoge und digitale Möglichkeiten, wie:

  • Elektronische Zeiterfassungssysteme oder Tabellen, wie Excel
  • Digital mittels Software oder Apps

Software verkürzt die manuellen Vorgänge. Welche Art sich für ein Unternehmen eignet, muss individuell entschieden werden.

Was wird bei der Zeiterfassung alles erfasst?

Zu den erfassten Arbeitszeitdaten gehören beispielsweise:

  • Arbeitszeitdauer: Beginn und Ende Arbeitszeit
  • Pausenzeiten
  • Fehlzeiten
  • Überstunden und Minusstunden
  • Urlaubszeiten
  • Weiterbildungszeiten

So liegen die Arbeitsstunden für jeden Arbeitstag sowie weitere ermittelte Zeiten transparent vor. Nicht zur Arbeitszeit zählen Pausen und Ruhezeiten.

Welche Vor- und Nachteile hat die Zeiterfassung?

Vorteile für Mitarbeitende

Ein Telefonat mit dem Chef nach Feierabend, am Sonntag einige E-Mails beantworten, rasch den Dienstplan schreiben, es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie es zu unbezahlten Überstunden kommt. Dies verstößt gegen das Arbeitszeitgesetz und soll mit der Zeiterfassung nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs verhindert werden. Davon profitieren Arbeitnehmende. Sie können zudem leichter überprüfen, ob die Abrechnung des Verdienstes entsprechend der geleisteten Arbeitsstunden korrekt erfolgte und Überstunden richtig erfasst wurden.

Vorteile für Arbeitgeber

Unternehmen profitieren von besseren Kontrollmöglichkeiten, wie der transparenten Ermittlung der Daten zur Entgeltabrechnung. Sie sehen außerdem, ob die Mitarbeitenden pünktlich kommen, die festgelegten Pausen- und Ruhezeiten einhalten und Überstunden richtig abarbeiten. Die Zeiterfassung dient daneben der Erfüllung der rechtlichen Vorschriften bezüglich der Arbeitszeiten laut des Arbeitsrechts. Durch eine elektronische Zeiterfassung können Unternehmen auch Personalkosten einsparen.

Nachteile von Zeiterfassung

Ein modernes Arbeitszeiterfassungssystem unterstützt beide Parteien in vielen Bereichen, denn es liefert ohne großen Aufwand und umständliche Berechnung automatisch Auswertungen. Doch Arbeitnehmende sollten durch die Arbeitszeiterfassung nicht das Gefühl haben, dass sie permanent streng kontrolliert werden, sondern es als Fairness ansehen. Ein weiterer möglicher Nachteil ist, dass die Zeitorientierung in den Vordergrund und die Produktivität in den Hintergrund gerät. Des Weiteren werden datenschutzrechtliche Angriffsmöglichkeiten kritisiert.

Ist Zeiterfassung für Unternehmen Pflicht?

Das Bundesarbeitsgericht hat im Jahr 2022 ein Urteil bekräftigt, mit dem alle Firmen zur Erfassung der Arbeitszeiten der Mitarbeitende verpflichtet sein sollen. Ein Schicht- oder Dienstplan wird nicht mehr genügen. Die Wahl des Systems ist jedem Unternehmen selbst überlassen. Es muss verlässlich und zugänglich sein. Die Arbeitszeiterfassung ist mindestens zwei Jahre lang aufzubewahren. Die Arbeitszeitdaten müssen so erfasst werden, dass die zuständigen Behörden sie kontrollieren können.


02. März 2025 02.03.25
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