Bremer Bürgermeister zu Besuch im Paritätischen Bildungswerk
Bremen, 21.04.2022 – Im Rahmen eines Quartiersbesuchs in Bremen-Mitte kam Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte am 31.03.2022 ins Paritätische Bildungswerk Bremen (PBW) an den Standort Bahnhofsplatz. Dort besuchte er den Unterricht der berufsbegleitenden Ausbildung zum/ zur Erzieher*in sowie der sprachlichen und fachlichen Qualifizierung für zugewanderte pädagogische Fachkräfte und tauschte sich mit Lehrkräften und Teilnehmenden über die Chancen und Herausforderungen – beispielsweise die individuelle Motivation der Teilnehmenden, Finanzierungsmöglichkeiten der Ausbildung und Hürden bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – aus.
Im anschließenden Gespräch diskutierten der Bürgermeister, PBW-Geschäftsführerin Frauke Felix, Schulleiterin Iska Niemeyer und Bildungsgangleitung Astrid Selle über die vielfältigen Angebote und Ideen als auch Hürden und Probleme bei der Fachkräftequalifizierung sowie der Qualifizierung von zugewanderten Pädagog*innen.
„Es war ein spannender Tag, der erneut gezeigt hat, wie bedeutend unsere Handlungsfelder und Bildungsangebote als Antwort auf den Fachkräftemangel sind. Es gibt noch viel zu tun – Wir freuen uns darauf, immer weiter in diese Richtung zu denken und zu arbeiten: innovativ, zielgerichtet und voller Begeisterung“, resümiert Felix den Tag.
Das PBW bietet an seiner Privaten Fachschule für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege eine berufsbegleitende Ausbildung zum/ zur Erzieher*in an. Zwei Tage pro Woche kommen die Teilnehmenden zum Unterricht in die Fachschule, drei Tage arbeiten sie in der Einrichtung. So erproben sie die Theorie direkt in der Praxis und bringen ihre Erfahrungen zurück in den Klassenraum. Die Ausbildung dauert zwei Jahre, daran schließt sich das zwölfmonatige Berufspraktikum an. Das Besondere an diesem Modell – die enge Verzahnung von Theorie und Praxis – kommt gut an und ist ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels: Die Teilnehmenden können weiter ihrem Beruf arbeiten und erlangen gleichzeitig ihre staatliche Anerkennung als Erzieher*in.
Ein weiterer, zentraler Baustein gegen den Fachkräftemangel ist die Qualifizierung zugewanderter Pädagog*innen. Auf ihrem Weg zur Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse bietet das PBW ihnen ein umfassendes Qualifizierungsangebot an.
In Zusammenarbeit mit der Senatorin für Kinder und Bildung hat das PBW eine fachliche Qualifizierung entwickelt, welche die in den Anerkennungs-Bescheiden aufgeführten Unterschiede „ausgleicht“ und dabei auch die Erwartungen und Anforderungen an die pädagogische Arbeit in Deutschland thematisiert.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass allgemeine berufssprachliche Deutschkurse nicht ausreichend auf den Beruf einer pädagogischen Fachkraft vorbereiten können, hat das PBW außerdem einen Fachsprachkurs Pädagogik konzipiert, der mit einer szenariobasierten Fachsprachprüfung abschließt. Das erlangte fachsprachliche B2-Zertifikat wird von den zuständigen Behörden als Sprachnachweis für den Berufszugang anerkannt.
Im Rahmen des Anerkennungsprozesses müssen sich die Teilnehmenden vielfältigen Herausforderungen stellen. Die sprachlichen Hürden und die Abnahme des Kolloquiums am Ende der Qualifizierungsmaßnahme gehören zu den größten. „Eine individuelle (Lern-) Begleitung, insbesondere auch in der Schlussphase des Anerkennungsverfahrens, ist daher enorm wichtig“, betont Niemeyer.
Dabei profitiert das PBW sehr von der engen Verbindung seiner beiden Handlungsfelder – der „Qualifizierung in der Einwanderungsgesellschaft“ und der „Qualifizierung für sozial- und sonderpädagogische Arbeitsfelder“. Sprachliche und fachliche Qualifizierungsangebote gehen Hand in Hand, so dass individuell und ganzheitlich auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen werden kann.
06. Juli 2022
06.07.22