
Diskriminierung im Recruiting: Einschränkung von Vielfalt und Innovation
Trotz Fortschritten in der Arbeitsplatzgleichstellung und der zunehmenden Sensibilisierung für soziale Ungerechtigkeit, gibt es noch immer Vorurteile und Stereotypen, die die Einstellung von talentierten und qualifizierten Kandidat:innen behindern können.
1 Was ist Diskriminierung im Recruiting?
2 Wie zeigt sich Diskriminierung im Recruiting?
3 Die Auswirkungen von Diskriminierung im Recruiting
4 Maßnahmen gegen Diskriminierung im Recruiting
4.1 Stellenanzeigen formulieren
4.2 Diversität in der Personalabteilung
4.3 Anonyme Bewerbungsverfahren
4.3 Diversität gezielt fördern
4.4 Überprüfung von Stellenanzeigen
4.5 Feedback von Bewerbenden einholen
Was ist Diskriminierung im Recruiting?
Diskriminierung im Recruiting tritt auf, wenn ein Arbeitgeber oder eine Personalabteilung aufgrund von Vorurteilen oder unfairen Praktiken die Einstellung von Kandidat:innen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, Religion oder Behinderung einschränkt oder verhindert.
Beispiele für Diskriminierung im Recruiting sind zum Beispiel das Ablehnen von Kandidat:innen aufgrund ihres Namens, ihres Alters, ihres Geschlechts oder das Fehlen von Barrierefreiheit während des Bewerbungsprozesses für Menschen mit Behinderung.
Wie zeigt sich Diskriminierung im Recruiting?
An welchen Faktoren lässt sich die Diskriminierung im Recruiting erkennen? Welche Merkmale sind es, die ausschlaggebend sind und mit welchen Herausforderungen haben Bewerbende besonders häufig zu kämpfen? Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2021 von Indeed und YouGov eine Befragung von 502 Personen mit Migrationshintergrund durchgeführt. Diskriminiert füllen sich die Befragten auf Grund
- des Names (37%)
- der Staatsangehörigkeit (31%)
- des Geburtslandes/Geburtsorts (27%)
- der Religion (26%)
- des Geschlechts (21%)
- der Hautfarbe (18%)
Die Auswirkungen von Diskriminierung im Recruiting
Diskriminierung im Recruiting hat weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmen selbst und auch auf die Gesellschaft als Ganzes. Unternehmen, die diskriminierende Praktiken im Recruiting anwenden, verpassen nicht nur eine Vielzahl von Talenten, sondern auch das Unternehmen voranzutreiben und wettbewerbsfähiger zu machen. Eine diversifizierte Belegschaft kann darüber hinaus zu einem besseren Verständnis von Kundenbedürfnissen führen und die Unternehmenskultur bereichern.
In der Gesellschaft insgesamt kann Diskriminierung im Recruiting das Gefühl der Ungerechtigkeit und Frustration bei Menschen verstärken, die diskriminiert wurden, und langfristig zu sozialer Unzufriedenheit führen. Daher ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Diskriminierung im Recruiting zu verhindern und Chancengleichheit zu fördern.
Maßnahmen gegen Diskriminierung im Recruiting
Diskriminierende Handlungen im Recruiting sind häufig weder böse gemeint, noch beabsichtigt. Und doch ist es immens wichtig, dass Sie sich selbst reflektieren und die eigenen Prozesse hinterfragen. Einige Maßnahmen können dabei helfen, dass der Einstellungsprozess fairer und gerechter wird und die Chancen aller Kandidat:innen auf eine erfolgreiche Bewerbung erhöht werden.
Stellenanzeigen formulieren
Stellenanzeigen sollten neutral formuliert werden. So werden Jobsuchende nicht aufgrund von Geschlecht, Alter, Nationalität, Religion oder anderen Faktoren diskriminiert. Vermeiden Sie geschlechtsspezifische Pronomen oder Begriffe, die nur bestimmte Gruppen ansprechen oder diese ausschließen könnten.
Diversität in der Personalabteilung
Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Personalabteilung möglichst divers aufgestellt ist. Nur so können verschiedene Perspektiven eingenommen werden. Mögliche Vorurteile oder Stereotypen lassen sich so leichter vermeiden.
Anonyme Bewerbungsverfahren
Anonyme Bewerbungsverfahren können dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen zu minimieren.
Diversität gezielt fördern
Setzen Sie sich selbst das Ziel, eine vielfältige Belegschaft aufzubauen.
Überprüfung von Stellenanzeigen
Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Stellenangebote objektiv und neutral formuliert sind und keine diskriminierenden Elemente enthalten.
Feedback von Bewerbenden einholen
Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Bewerber:innen, um herauszufinden, ob sie sich diskriminiert oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rückmeldungen können Sie nutzen, um den Einstellungsprozess zu verbessern.