Azubis berichten: Duales Studium Soziale Arbeit beim Amt für Soziale Dienste

Azubis berichten: Duales Studium Soziale Arbeit beim Amt für Soziale Dienste

Das Amt für Soziale Dienste ist mit sechs Sozialzentren und den zwei Fachdiensten überall in der Stadt Bremen verteilt. Das Ziel ist, Menschen in vielfältigen Lebenssituationen gezielt zu helfen. Wir haben mit Jan-Christoph Dwortzak, dualer Student im Studiengang Soziale Arbeit, über seine Ausbildung beim Amt für Soziale Dienste gesprochen und erfahren, wie sein Arbeitsalltag aussieht und was das Besondere an seiner Arbeit ist.

Warum hast du dich für diese Art der Ausbildung entschieden?

Jan-Christoph Dwortzak: Vor zehn Jahren habe ich Soziologie an der Universität studiert und bin dabei zwangsläufig mit dem Thema der sozialen Ungleichheit in Berührung gekommen. Obwohl ich nach meinem Studium in der IT-Branche tätig war, hat mich das Thema “Soziales” nie losgelassen. Nach zwei Jahren in der IT-Branche habe ich begonnen, meinen beruflichen Schwerpunkt im Bereich “Soziales” zu überdenken.

Durch Kommiliton:innen wurde ich auf den dualen Studiengang Soziale Arbeit aufmerksam, den ich dann entdeckte und mich erfolgreich beworben hab. Die direkte Zusage hat mir die Möglichkeit gegeben, aktiv mit Menschen zu interagieren, wobei mir das sinnstiftende Element in meiner zukünftigen Tätigkeit besonders wichtig ist. Ich habe mich für das duale Studium entschieden, weil die Studienstruktur effektiver ist. Wir studieren im Semester mit den regulären Studierenden und absolvieren die Praxisphasen in der vorlesungsfreien Zeit. Dadurch kann ich mich besser auf die Inhalte des Studiums konzentrieren und weiß, dass ich mich in den semesterfreien Zeiten in der Praxisphase befinde.

Im Gegensatz zu vielen anderen dualen Studiengängen haben wir keine Doppelbelastung, was es uns ermöglicht, uns vollständig auf Studium oder die Praxis zu fokussieren. Wir haben außerdem 30 Urlaubstage, die wir in Absprache mit der Praxisstelle beim Aus- und Fortbildungszentrum beantragen können.

Warum hast du dich für das Amt für Soziale Dienste entschieden?

Jan-Christoph Dwortzak: Während meiner Praxisphasen im dualen Studium bin ich im Fachdienst für Flüchtlinge, Integration & Familie (F9) tätig. Ursprünglich hatte ich kein Interesse am Jugendamt und fand die Wohnungslosenhilfe interessanter. Allerdings änderte sich meine Meinung, nachdem ich am “Speed-Dating” mit Vertreter:innen aus dem F9 teilgenommen und dort als Wunschkandidat angegeben wurde. Die Arbeit mit Jugendlichen hat mich dann sehr gereizt, und jetzt bin ich sehr zufrieden, dass ich dort gelandet bin.

Was ist das Besondere an deiner Arbeit?

Jan-Christoph Dwortzak: Das Besondere liegt darin, dass ich mich nicht auf klassische Familienarbeit konzentriere, sondern explizit den Fokus auf die Jugendlichen selbst lege. Die Jugendlichen kommen mit unterschiedlichsten Geschichten und Fluchterfahrungen an, einige glücklich, andere ohne soziales Gefüge. Ich begleite den gesamten Prozess ihres Ankommens und sehe sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte. Diese Vielfalt ermöglicht es mir, über den Tellerrand zu schauen und im Austausch mit den Jugendlichen zu stehen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Jan-Christoph Dwortzak: Während der Praxisphasen begleite ich Hilfeplangespräche, gestalte sie aber noch nicht aktiv mit. Normalerweise findet täglich ein Hilfeplangespräch mit Vor- und Nachbereitung statt. In meiner ersten Praxisphase hatte ich das Glück, an durchschnittlich zwei Terminen pro Tag teilzunehmen, was ich sehr positiv erlebt habe. Dies erfordert jedoch viel Vor- und Nachbereitung, einschließlich Aktenstudien und der Anwendung der Software “Sopat” für die Aktenführung. Darüber hinaus lerne ich klassische Verwaltungsaufgaben wie Aktenablage und Bearbeitung der Post. Der Austausch mit den Jugendlichen und die Reflexion meiner professionellen Rolle sind für mich besonders spannend.

Wie verlief der Bewerbungsprozess?

Jan-Christoph Dwortzak:

Der Bewerbungsprozess war ein kleinschrittiger und langwieriger Prozess, bedingt durch die Beteiligung mehrerer Parteien, wie dem Aus- und Fortbildungszentrum, der Hochschule Bremen und den Praxispartner:innen. Ich habe meine Bewerbungsunterlagen im Oktober abgeschickt, hatte im Dezember ein Online-Assessment und im Januar das persönliche Bewerbungsgespräch, inklusive einer Gruppenarbeit und einem Rollenspiel. Die Praxisstellen wurden erst später transparent. Vor Beginn der Praxisphasen konnte man Wünsche abgeben und sich in einem Speed-Dating ein Bild von möglichen Praxispatner:innen machen.

Gibt es ein einheitliches Gehalt in der Ausbildung?

Jan-Christoph Dwortzak: Ja, alle dualen Studierenden erhalten pauschal 1.400 Euro. Die Semesterbeiträge werden vom Aus- und Fortbildungszentrum übernommen. Zudem haben wir die Möglichkeit, günstigere Konditionen für EGYM Wellpass zu nutzen und vermögenswirksame Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Wie hoch ist das Einstiegsgehalt nach Ende der Ausbildung?

Jan-Christoph Dwortzak: Das Gehalt verbessert sich deutlich nach der Ausbildung, da wir nach Tarifvertrag bezahlt werden und etwa das Doppelte nach dem Studium erhalten.

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11. Januar 2024 11.01.24
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