Personalbindung: So gelingt die langfristige Zusammenarbeit

Personalbindung: So gelingt die langfristige Zusammenarbeit

Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten mit hoher Fluktuation. Mitarbeitende, die ständig wechseln, kosten langfristig viel Geld. Daher ist es wichtig, zu verstehen, was eine enge Bindung zu Mitarbeitenden ausmacht und wie sie gelingt.

Welche Vorteile bringt eine gute Personalbindung?

Mitarbeitende, die sich an das Unternehmen gebunden fühlen, sind dazu geneigt, lange im Unternehmen zu bleiben. Sie kündigen nur in seltenen Fällen und sind einer Firma daher Jahre lang gute Arbeitskräfte. Wechselnde Mitarbeitende kosten der Firma nur Geld. Der gesamte Einstellungsprozess nimmt Zeit und Geld in Anspruch. Neue Mitarbeitende müssen außerdem jedes Mal wieder neu eingearbeitet werden.

Zudem machen neue Arbeitskräfte häufiger Fehler als bereits routinierte. Mitarbeitende, die über einen längeren Zeitraum in dem Unternehmen bleiben, werden hingegen immer zuverlässiger. Ihre Arbeitsqualität steigert sich mit der zunehmenden Zeit im Unternehmen. Außerdem folgen sie Routinen und benötigen weder eine umfassende Einweisung noch Überwachung oder ständige Hilfestellung. Selbst wenn die Mitarbeitenden irgendwann das Unternehmen verlassen, trennen sie sich sehr wahrscheinlich im Guten. Sie werden eher dazu geneigt sind, als sogenannte Business Angel zu fungieren und für das Unternehmen zu werben.

Wer sich in einem Unternehmen wohl fühlt, berichtet davon in der Regel ungefragt Familie und Freundeskreis. Zufriedene und zuverlässige Mitarbeitenden – solche, die sich an das Unternehmen gebunden sehen – sind also über die Einstellungszeit hinaus hilfreich. Sie werben kostenfrei und meistens aufgrund der sehr erfolgreich.

Welche Formen der Personalbindung gibt es?

Grundsätzlich werden vier Formen der Mitarbeiterbindung unterschieden:

  1. Die rationale Bindung
  2. Die juristische Bindung
  3. Die “behaviorale” bzw. “habituelle” Bindung
  4. Die normative Bindung

Auf der rationalen Ebene, auch kalkulatorische Ebene genannt, findet eine rationale Kosten-Nutzen-Abwägung statt. Wie viel Gehalt erhalten Mitarbeitende, welche Benefits bringt die Arbeit? Diese und ähnliche Fragen spielen eine große Rolle.

Eng damit verwandt ist die juristische Ebene. Hier werden Fragen nach arbeitsvertraglichen Fristen, Pflichten und Wettbewerbsklauseln gestellt.

Auf der behavioralen Ebene (aus dem englischen von “behaviour” = Verhalten) geht es um lieb gewonnene Gewohnheiten. Menschen gewöhnen sich über kurz oder lang an fast alle Situationen und so kann auch der Wunsch nach dem Beibehalten der Routinen eine gute Personalbindung erzeugen. Die vierte Ebene dreht sich um Verpflichtungs- und Verantwortungsgefühlen gegenüber Arbeitsaufgaben, Projekten, Kolleg:innen und Vorstand. Wenn Sie dies verinnerlichen, wissen Sie bereits, welche Mittel Relevanz haben.

Erstrebenswert ist vor allem die normative Bindung. Denn wer normativ an ein Unternehmen gebunden ist, geht in der Regel auch motivierter an die Arbeit heran. Wer normativ gebunden ist, spürt einen Teamgeist und sieht sich als wichtiges Glied in der Kette.

So gelingt die gute Personalbindung

Es gibt mehrere Gründe, warum Mitarbeitende in einem Unternehmen bleiben. Einer der Hauptgründe ist eine gute Work-Life-Balance. Stimmt das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit, fühlen sich Mitarbeitende wohler und ausgeglichener. Auch Entfaltungs- und Entwicklungsoptionen sind für die Bindung wichtig. Die meisten Menschen möchten in ihren Jobs die Möglichkeit erhalten, sich beruflich weiterzuentwickeln, eigene Ideen einzubringen und ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und Freiheit zu genießen.

Sind diese Möglichkeiten gegeben, steigert das die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und hält sie im Unternehmen. Viele Menschen schätzen außerdem Unternehmen, die innovativ aufgestellt sind und flexibel mit der Zeit gehen. So bleibt der Arbeitsplatz offen für neue Ideen und entwickelt sich weiter. Ein Unternehmen, welches zu stagnieren scheint, sorgt für Unzufriedenheit.

Abgesehen von der Zufriedenheit im Job sind auch die Sinnstiftung und das Verantwortungsbewusstsein wichtig. Sinnstiftende Jobs oder Positionen, die einer Arbeitskraft das Gefühl geben, wichtig für das große Ganze zu sein, sind für die Bindung an die Firma entscheidend.

Mitarbeitenden Bedeutung schenken

Oftmals reicht es, klar zu zeigen, wie wichtig die jeweiligen Aufgabenfelder für das restliche Team sind. Letztlich sind auch Kolleg:innen und Vorgesetzte wichtige Glieder in der Bindungskette. Wer zwischen Team und Geschäftsführung eine harmonische, ehrliche und produktive Arbeitsatmosphäre vorfindet, geht wesentlich zufriedener zur Arbeit. Außerdem steigert dies das Gefühl von Verantwortung gegenüber den anderen. Deshalb sind auch teambildende Maßnahmen ein wichtiges Instrument. Mitarbeitende, die sich als wichtigen Teil des Teams sehen, sind weniger gewillt, dieses Team zu verlassen.

Zufriedene Mitarbeitende und solche, die sich in der Verantwortung sehen, bauen eine stärkere Bindung auf. Die wiederum sorgt dafür, dass weniger Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Da zuverlässige, langjährige Mitarbeitende für Unternehmen am sinnvollsten sind, sollte stets auf die Personalbindung geachtet werden. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Beachtung der jeweiligen Themenbereiche ist dies problemlos möglich.


01. Juni 2022 01.06.22
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